Sonja Wunderlin, Naturheilpraktikerin
Praxis am Laufenplatz 148, 5080 Laufenburg, Tel. 062 874 00 16
Xorta (sprich «Chorta») – Wildgemüse auf Griechisch
Auch jetzt im November finden sich draussen noch etliche essbare Wildkräuter. Auf den gemähten Wiesen konnten sie nochmals frisch nachwachsen und sind wieder zart und fein. Oft sind sie im Herbst aber etwas kräftiger als noch im Frühling. Da bietet sich an, die wertvollen Wildpflanzen nicht mehr als Salat zu essen, sondern sie zu kochen, zu frittieren oder eben eine feine Xorta zu machen, wie das die Griechen traditionell machen.
In Griechenland findet man sie immer noch häufig: Wildgemüse aus lokalem «Unkraut» als Beilage zu Fisch oder Fleisch. Sie werden auf lokalen Märkten frisch angeboten. Da das Sammeln der feinen jungen Blätter sehr zeitintensiv ist, erzielt diese Delikatesse dort stolze Preise.
Es gibt grundsätzlich zwei Kategorien der Xorta: Die eher süsslichen oder neutralen und die bitteren. Zu den süsslichen gehören beispielsweise Wildfenchelkraut oder Hirtentäschelkraut. Bitter sind beispielsweise die jungen Blätter von Löwenzahn.
Warum denn überhaupt Wildpflanzen essen? Wildpflanzen haben etwas Eigenwilliges, sind zäh, widerstandsfähig und kräftig im Geschmack. Sie haben es in sich: Beispielsweise im Knopfkraut, einem Unkraut im Gemüsegarten, ist drei Mal so viel Eisen drin wie im Spinat. Das zusätzlich enthaltene Vitamin C erleichtert die Aufnahme des Eisens. Das ist sehr interessant bei immer wiederkehrendem Eisenmangel und stärkt gerade jetzt im Herbst das Immunsystem.
Abgesehen von einem hohen Gehalt an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen finden sich in den Wildpflanzen ausserdem verschiedene Bitterstoffe, die einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit leisten. Die regelmässige Einnahme von bitteren Kräutern wirkt sich positiv aus auf den Stoffwechsel, Allergien, Unverträglichkeiten, chronische Ekzeme und ein geschwächtes Immunsytem, verbessert die Verdauung und unterstützt die Darmflora. Isst man etwas Bitteres, werden alle Verdauungsdrüsen angeregt; es wird vermehrt Speichel, Magensäure, Galle und Verdauungsenzyme produziert, welche im Verdauungskanal eine optimale Verdauung einleiten.
Es gibt hunderte Sorten von Xorta, die wild in der Natur wachsen. Während die Griechen ihr eigenes einheimisches Wildgemüse kochen, essen wir natürlich das, was in unserer Umgebung wächst. Bespielsweise Hirtentäschelkraut, Löwenzahn, Glockenblumen-Blätter, Brennnessel, Giersch, Spitzwegerich, Malvenblätter, guter Heinrich, Melde, Portulak oder die Blätter des Klatschmohns.
Zubereitung Xorta
Kräuter sammeln nur an «sauberen» Stellen. Die Kräuter schütteln, allenfalls waschen. Die gröberen Blätter etwas klein schneiden. In einer Pfanne mit kochendem Wasser werden sie zirka 10 Minuten eingelegt (nicht weiter kochen). Danach das Kraut aus dem Wasser heben und mit Salz, gutem Olivenöl und frischem Zitronensaft beträufeln. Warm oder kalt servieren.
Sehr gut auf geröstetem Baguette, als «Beigemüse», Beilage in einer klaren Suppe oder eingebacken in einem salzigen Kuchenteig.
Bild: Eine Wildkräuterpfanne.
Fragen und Anliegen richten Sie gerne an:
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.sonjawunderlin.ch