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Rheinfelden: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Feuerwehren

(pd) Auf Initiative der Landtagsabgeordneten Sabine Hartmann-Müller trafen sich am Dienstagnachmittag hochrangige Vertreter der Feuerwehr sowohl der Kreis- und Bezirksebene als auch der lokalen Organisationen, um Landesbranddirektor Thomas Egelhaaf im Beisein der beiden Stadtoberhäupter und Vizeammann Walter Jucker über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu berichten. Dabei scheuten sich die beiden Feuerwehrkommandanten, Dietmar Müller (D) und Marc Leber (CH), nicht, vor dem Gast aus Stuttgart auch kritische Punkte anzusprechen.

In ihren einführenden Worten betonten sowohl Oberbürgermeister Klaus Eberhardt als auch Stadtammann Franco Mazzi die Bedeutung der Feuerwehren für die Städte und die Gesellschaft und lobten die gute Zusammenarbeit. Wo und wie diese genau stattfindet, erläuterte Feuerwehrkommandant Dietmar Müller in einem kurzen Vortrag. Insgesamt kümmern sich 382 (272 D, 110 CH) Einsatzkräfte um die Sicherheit von 48.310 Einwohnerinnen und Einwohnern. Dabei unterstützen sich die Wehren unter anderem bei Großereignissen, Hochwasser oder in der Wasserrettung und helfen sich bei Bedarf mit Equipment aus. „Ganz konkret haben wir beispielsweise beim letzten Hochwasser eine komplette Nachtschicht für unsere Schweizer Kollegen übernommen“, berichtete Dietmar Müller. Neben den Einsätzen „Schulter an Schulter“ pflegen die beiden Rheinfelder Feuerwehren einen regelmäßigen Austausch in Form von Übungen und Schulungen. Und natürlich träfe man sich auch bei offiziellen Anlässen und Feierlichkeiten.

Landesbranddirektor Thomas Egelhaaf zeigte sich von diesem guten Teamwork über die Grenze sehr beeindruckt. „Diese Art der Zusammenarbeit ist vorbildlich und zukunftsweisend“, so Egelhaaf. Seiner Meinung nach, habe die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr gezeigt, dass auch die Feuerwehren ihre Kräfte bündeln müssen.

Um Unterstützung baten die beiden Feuerwehrkommandanten bei der Frage der grenzüberschreitenden Telekommunikation und beim Drohneneinsatz jenseits der Landesgrenze. Beide Problemstellungen waren dem Gast aus Stuttgart nicht unbekannt. Bei der Frage des Drohneneinsatzes sieht er allerdings keine schnelle Lösungsmöglichkeit, da hier Bundesregeln betroffen seien. „Wir sind an diesem Thema dran, aber eine Lösung wird wohl noch etwas dauern“, so Egelhaaf. Dafür bot er den beiden Feuerwehren spontan an, als Pilotprojekt nach Lösungen für die Frage der grenzüberschreitenden Telekommunikation zu suchen. Ein Vorschlag, der von den Verantwortlichen gerne angenommen wurde. „Wenn wir das schaffen würden, wäre das schon fast revolutionär“, meinte der Schweizer Feuerwehrkommandant Marc Leber im Hinblick auf die Funkprobleme zwischen den Kantonen augenzwinkernd.

Auch im weiteren Verlauf des Fachaustauschs wurde offen über Punkte wie Mitgliederfluktuation, Alarmierungsketten oder Informationswege für die Bevölkerung diskutiert. Alle Beteiligten zeigten sich mit dem fast dreistündigen spannenden Austausch sehr zufrieden. „Ich sehe es als meine Aufgabe an, gute Rahmenbedingungen für das Feuerwehrwesen zu schaffen und nehme daher gerne „ihre Hausaufgaben“ mit nach Stuttgart“, verabschiedete sich der Landesbranddirektor.

Bild: An dem spannenden und interessanten Fachaustausch über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Rheinfelder Feuerwehren nahmen teil: Stadtammann Franco Mazzi, Landtagsabgeordnete Sabine Hartmann-Müller, Oberbürgermeister Klaus Eberhardt (vorne von links), Feuerwehrkommandant (D) Dietmar Müller, Landesbranddirektor Thomas Egelhaaf, Feuerwehrkommandant (CH) Marc Leber (zweite Reihe von links), stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Lörrach e.V. Bruno Schmidt, Vizeammann Walter Jucker, stellvertretende Feuerwehrkommandant (D) David Sommer (dritte Reihe von links), stellvertretende Kreisbrandmeister Claus Werner, Hauptamtsleiter Hanspeter Schuler sowie Bezirksbrandmeister beim Regierungspräsidium Freiburg Christoph Glaisner (vierte Reihe von links). Foto: zVg