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Ratgeber Gesundheit 50 – 2024

Dr. Monika Mayer, Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. • www.vinzenz-apotheke.ch

Vitamin K
Vitamin K ist in unserer Ratgeber-Reihe das letzte fettlösliche Vitamin.
Geschichtliches:
Landwirte beobachteten schwere Blutungen mit z.T. tödlichem Ausgang bei Rindern, die mit verdorbenem oder siliertem Süssklee gefüttert wurden. 1922 dokumentierte das der kanadische Tierarzt Frank W. Schofeld. Er erkannte das im Süssklee enthaltene Cumarin als wirksamer Stoff. (Cumarin ist ein Vitamin K-Antagonist. Ein Derivat davon = Marcumar® ist heute noch in täglichem Gebrauch als wirksamer Blutverdünner!) 1929 erkannte der dänische Physiologe Hendrik Dam in Hanfsamen eine wirksame Substanz, die die Blutungsneigung bei Hühnern stoppte. Er nannte sie Koagulations – Vitamin kurz Vitamin K. Die genaue biochemische Funktion des Vitamins wurde Ende der 1970-ger Jahre aufgeklärt.
Vertreter:
Es handelt sich dabei wieder um verschiedene Verbindungen. Für den menschlichen Stoffwechsel scheinen nur die beiden Varianten: Vitamin K1 und Vitamin K2 von Bedeutung zu sein. Sie sind empfindlich gegenüber Lichteinwirkung, ionisierenden Strahlen und alkalischen Lösungen. Stabil sind sie gegen Sauerstoff und Hitze. Alle Präparate müssen daher vor Licht geschützt aufbewahrt werden!
Vitamin K1 (Phyllochinon)
kommt vor allem in den grünen Blattgemüsen wie Kohlarten, Spinat oder auch in Hülsenfrüchten vor. Im Körper hat es nur eine kurze Verweildauer von 1-2 Stunden
Vitamin K2 (Menachinon) wird von Bakterien (die unter anderem auch in unserem Darm vorkommen) gebildet. Von wissenschaftlichem Interesse sind die beiden Menachinon-Verbindungen MK-4 und MK-7. Sie unterscheiden sich in der Länge ihrer Seitenketten.
Funktionen:
Die wichtigste Funktion ist die Aktivierung (Carboxylierung) der sogenannten Gla-Proteine im Stoffwechsel. Damit sind letztere in der Lage Calcium-Ionen komplex zu binden. Sie sind wichtig für die:
• Blutgerinnung (dies Funktion wurde als erste entdeckt)
• Knochenstoffwechsel (das dafür wichtige Osteocalcin kann dafür sorgen, dass das Calcium dahin kommt, wohin es gehört und es sorgt auch dafür, dass es dortbleibt, nämlich im Knochen. Um das zu bewerkstelligen, muss es voll aktiviert sein. Das bedeutet, dass genügend Vitamin K zur Verfügung stehen.
•Zellwachstumsregulierung
• Gefässverkalkung (die Verkalkung ist für alle Wirbeltiere, zu denen auch der Mensch gehört, ein besonderes Problem. Die hohen Blutwerte an Calcium und Phosphat begünstigen geradezu die spontane Bereitschaft als gemeinsamer Komplex auszufallen und speziell ungünstig für die weichen Gewebe, diese zu verkalken. Dagegen hat der Körper mit den Matrix-Gla-Proteinen (MPG) in den Geweben (wie Knorpel oder den Gefässwänden) eine Möglichkeit die Verkalkung dort zu kontrollieren und zu hemmen.
Wieder ein spannendes Vitamin, im nächsten Ratgeber erfahren Sie mehr.

Lassen Sie sich von uns beraten: vinzenz apotheke – eine quelle der gesundheit

 

Ratgeber Finanzen 49 – 2024

Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Schafft Idorsia den Turnaround?

Als die Eheleute Clozel ihr grosses Aktienpaket Actelion an Johnson & Johnson verkauften und Idorsia gründeten und eine volle Pipeline an frühklinischen Wirkstoffen mitnahmen, glaubten sehr viele Anleger, dass sich das Actelion-Märchen wiederholen werde. Dabei wurde vergessen, dass auch Actelion schwierige Zeiten hatte und lange brauchte, bis es zur grossen Erfolgsgeschichte wurde. Aktuell geht Idorsia das Geld aus. Das aus zwei Gründen: 1. Idorsia hatte vom Start her viel Geld und mit der grossen «Kelle» angerichtet, was natürlich auch sehr hohe Kosten verursachte. Da wurden zwar nun mehrmals scharfe Gegenmassnahmen getroffen. Das wirkt aber nicht über Nacht und die bereits abgeflossenen Mittel sind weg. 2. Es konnten nicht schnell genug entsprechende Verkäufe und Umsatz generiert werden. Idorsia verfügt über zwei zugelassene Medikamente mit Milliarden-Potential. Ein neues Schlafmittel macht durch den Tag viel weniger müde und man erwartete zügig den Durchbruch und mehrere hundert Millionen Umsatz. Einige Behörden befürchten aber eine mögliche Abhängigkeit und haben das Medikament auf eine spezielle Liste gesetzt, was die Einführung stark verzögert. Zudem haben sich Schulden von rund 1 Milliarde Schweizer Franken angehäuft, von welchen rund 200 Mio. im Januar zurück bezahlt werden müssen. Idorsia will nun seinen Blutdrucksenker verkaufen und ist in exklusive Gespräche gegangen. Falls das gelingt, kann man sich wieder etwas Luft verschaffen. Die Luft ist aber aktuell sehr dünn und einige Short-Seller wetten gegen Idorsia und setzen weiterhin auf fallende Kurse. Ob Idorsia definitiv den Turnaround schafft, kann ich abschliessend auch nicht sagen. Die Risiken sind (auch wegen Managementfehlern) sehr hoch. Jetzt schon definitiv abschreiben würde ich die Firma aber nicht.
Zinsen wieder im Keller
Festhypotheken im Bereich von 1 bis 1,5 Prozent, wer hätte das vor anderthalb Jahren gedacht. Nein, ich wäre Wetten eingegangen, dass wir dieses Niveau nicht mehr so schnell sehen, nachdem wir länger im Bereich von 2,5 bis 3 Prozent waren. Jetzt redet man schon wieder von möglichen Negativzinsen… So schnell kann es gehen und ich glaube persönlich auch nicht daran, dass Negativzinsen so schnell wieder kommen.
4 Prozent Zinsdifferenz von US-Dollar zu Schweizer Franken
In der Schweiz sind die Zinsen massiv gefallen, im US-Raum am Anfang auch, dann aber wieder angestiegen. Damit haben wir nun bei 10jährigen Laufzeiten eine Zinsdifferenz von rund 4 Prozent, was sehr verlockend für Anlagen im US-Dollar ist. Wenn da nicht das grosse amerikanische Budgetdefizit wäre, welches unter Trump kaum massiv schrumpfen wird. Auch die immer stärkere Blockbildung mit einer möglichen BRIC-Währung (Brasilien, Russland, Indien, China und weitere) sprechen eher gegen einen sehr stabilen oder steigenden US-Dollar. Trotzdem behalten wir bestehende US-Dollar, verzichten aber aktuell auf Neuengagements.

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oder rufen unter 062 871 66 96 an.

Ratgeber Naturmedizin – 48 - 2024

Sonja Wunderlin, Naturheilpraktikerin
Praxis am Laufenplatz 148, 5080 Laufenburg, Tel. 062 874 00 16

Vergiftungen durch Wildpflanzen
Oben Eibe; unten Weisstanne. Foto: zVgIch propagiere seit Jahren das Essen von Wildpflanzen. Weil sie kräftig, schmackhaft und interessant sind und man sie einfach vor der Haustüre selber sammeln kann. Und sie in der Regel ungefährlich sind. Immer wieder begegnen mir auch kritische Fragen nach der Giftigkeit.
Ich habe selbst schon unliebsame Erfahrungen gemacht, unter anderem mit unreifen Holunderbeeren oder dem «Ronechrutt» oder «Dittelichrutt» (Aronstab), welches im Fricktal früher traditionell gedämpft gegessen wurde, um den Winter im Körper zu vertreiben. Das starke Stechen auf der Zunge, wenn man entgegen aller guten Ratschläge trotzdem drauf beisst, gilt als ein erstes Symptom für die Giftwirkung.
Tox Info Schweiz ist Melde- und Beratungsstelle für Vergiftungen aller Art. Dort werden auch schweizweit die Daten zu Pflanzenvergiftungen gesammelt. – Anhand der vielen Warnungen im Frühling vor der Verwechslung von Bärlauch mit anderen Pflanzen (vor allem Maiglöckchen, Herbstzeitlose und Aronstab) würde man vielleicht Vergiftungen mit diesen Pflanzen an erster Stelle erwarten. Bei den Vergiftungen kommt es aber nicht nur auf die Häufigkeit der Verwechslungen an, sondern auch auf die Aufnahme und Art und Stärke des Gifts an. Ausserdem reagieren Kinder und Menschen mit geringem Körpergewicht, Frauen, Geschwächte und Fastende stärker. Gefährlich sind in der Regel nicht unbedingt die giftigsten, sondern eher die schmackhaften Giftpflanzen wie beispielsweise die Tollkirsche, von welcher man schnell eine gefährliche Menge verspeisen kann, ohne primär etwas zu merken.
So lange das Gift sich noch im Magen-Darm-Kanal befindet, ist es noch nicht ganz «im Körper» drin. Es kann durch Erbrechen, Abführen oder durch Binden, beispielsweise mittels Kohle, daran gehindert werden, in die Blutbahn zu gelangen.
Tödliche Vergiftungen durch Pflanzen sind äusserst selten, schwere Fälle gibt es nur wenige pro Jahr. In der Statistik ganz oben stehen Eibennadeln. Sie wurden in den meisten Fällen in suizidaler Absicht, also vorsätzlich, eingenommen. Ihr Gift wird schnell durch die Schleimhäute resorbiert und wirkt im ganzen Körper zellschädigend.
5 Rote Beeren-Regel
Bei Einnahme von nicht mehr als fünf Beeren kommt es maximal zu leichten Magen-Darmbeschwerden wie Durchfall oder Übelkeit. Häufig vorkommende Pflanzen mit roten Beeren sind Stechpalme (Ilex sp.), Zwergmispeln (Cotoneaster sp.), Schneeball (Viburnum sp.), Heckenkirsche (Lonicera sp.) und Maiglöckchen (Convallaria majalis). Bei diesen ist keine schwere Vergiftung zu befürchten. Andere rote Beeren wie diejenigen von Aronstab (Arum sp.) oder Seidelbast (Daphne sp.) führen zusätzlich zu einer lokalen Reizwirkung mit Brennen im Mund und in der Speiseröhre. Deshalb wird davon in der Regel nicht viel gegessen.
Ausnahmen zur 5- Rote Beeren-Regel: Beeren der Zaunrübe (Bryonia dioica) können zu heftigen Symptomen des Magendarmtraktes führen.
Die Pflanze, welche in der Schweiz am häufigsten zu schweren Vergiftungen führt, ist die Eibe (Taxus baccata). Die Vergiftungen kommen zustande infolge Verwechslungen mit Tannenschösslingen der Fichte oder der Weisstanne oder durch Zerbeissen der sehr giftigen Samen in den schleimigen roten Scheinbeeren. Der giftige Stoff der Eibe, das Taxin, ist ein Zellgift und wird schnell über die Schleimhäute aufgenommen. Der Name Eibe ist etymologisch nahe verwandt mit der Eva, welche aus der Ewigkeit kam, so steht der Baum auch für die Ewigkeit. Das alte Wort für die Eibe, Iwa, bedeutet gleichzeitig «(Pfeil-)bogen», diese wurden aus den Eibenzweigen gefertigt und konnten jemanden auch wiederum in die Ewigkeit befördern.
Das Sammeln von Tannenspitzen ist im privaten Rahmen erlaubt. Am Besten an Ästen, die in den Weg hinein wachsen. Ansonsten tut man gut daran, den Förster um Erlaubnis zu fragen und auf jeden Fall sich botanisch gut auszukennen.

Bild: oben Eibe, unten Weisstanne. Foto: zVg

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Weiterführende Informationen finden Sie unter www.sonjawunderlin.ch

 

Ratgeber Recht 41 – 2024 (2)

lic. iur. Serap Hänggi, LL.M.
Rechtsberaterin
Tel. 061 511 09 95, Tel. 076 325 09 95

Zweifel an der Vaterschaft
Der biologische Vater eines Kindes muss nicht zwingend dessen Vater im rechtlichen Sinn sein. Je nach Beziehung der Eltern ist für die rechtliche Vaterschaft eine Anerkennung notwendig und der Weg an ein Gericht unausweichlich.
Feststeht, dass mit der Geburt eines Kindes automatisch ein Kindsverhältnis zwischen der Mutter und dem Kind entsteht. Ein Kindesverhältnis zum Vater jedoch wird entweder durch die mit der Mutter des Kindes bestehende Ehe oder durch Anerkennung des Kindsvaters bei nicht verheirateten Eltern oder auch durch Feststellung des Gerichts auf Klage hin begründet. Ein Kindesverhältnis kann aber auch durch Adoption entstehen.
Wenn nun nicht sicher ist, ob der Ehemann tatsächlich der Vater des Kindes ist, kann die Vermutung der Vaterschaft beim Gericht am Wohnsitz einer Partei angefochten werden. Der Beweis der Vaterschaft bzw. der Nichtvaterschaft wird heute mittels DNA-Gutachten geführt. Zu beachten ist allerdings, dass die Vaterschaft des Ehemanns (der sogenannte «Registervater») nur vom Ehemann selber oder vom Kind angefochten werden kann. Die Kindsmutter hat im Verfahren betreffend Anfechtung der Vaterschaftsanerkennung also keine Parteistellung. Sie kann sich am Verfahren dennoch als Nebeninterventin beteiligen. Die Vaterschaft des mit der Kindsmutter nicht verheirateten Mannes, der jedoch das Kind anerkannt hat, kann hingegen von allen betroffenen Personen angefochten werden, das heisst, auch von der Mutter des Kindes und vom Mann, der angibt, der leibliche Vater zu sein. Das unmündige Kind ist in diesen Verfahren auf Anfechtung oder Feststellung der Vaterschaft wegen möglicher Interessenkollision stets durch einen Beistand, allenfalls Prozessbeistand, zu vertreten.
Beweistechnisch im Vordergrund dieser Verfahren stehen das DNA-Gutachten sowie Zeugen- und Parteiaussagen. Höchstrichterlich wurde in einem Leitentscheid sodann entschieden, dass eine DNA-Untersuchung auch zwangsweise durchgeführt werden kann. So wurde der Eingriff in die körperliche Integrität als geringfügig eingestuft und betont, dass das Interesse an der Wahrheitsfindung im Abstammungsprozess allfällige Geheimhaltungsinteressen des Betroffenen überwiegt.
Was sind aber nun die möglichen Folgen? Bei einer Gutheissung der Klage wird das entsprechende Kindesverhältnis zwischen dem Kind und dem Kindsvater rückwirkend auf den Zeitpunkt der Geburt begründet bzw. beseitigt. D.h., die Vaterschaft des Mannes, der bis dahin als Vater galt, endet und dieser hat gegenüber dem Ex-Kind keinerlei Rechte und Pflichten mehr. Das Kind kann ausserdem von einem anderen Mann anerkannt werden bzw. es kann richterlich festgestellt werden, dass ein Kindsverhältnis besteht. Derartige Prozesse sind sehr persönlich und brauchen eine professionelle Begleitung in rechtlicher und sozialer Hinsicht. Gerne helfen wir Ihnen in solchen Fällen weiter.
Bei Fragen zu diesem Thema können Sie uns gerne kontaktieren..

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Ratgeber Finanzen 46 – 2024

Christoph Zehnder, eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Warren Buffett
Warren Buffett muss man einem finanzinteressierten Publikum nicht vorstellen. Er hat eine aussergewöhnliche und langfristige Erfolgsgeschichte an den Finanzmärkten und ist der wohl viel beachtetste Investor überhaupt. Sein Unternehmen Berkshire Hathaway hat über Jahrzehnte hinweg eine beeindruckende Rendite erzielt. Seine «Value Investing»-Fähigkeiten und Anlageerfolge haben ihm den Spitznamen «Orakel von Omaha» eingebracht.
Drastische Veränderungen bei seinen Anlagen im 2024
Buffett hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 eine deutliche Änderung seiner Investitionsstrategie vollzogen. Berkshire Hathaway hat sich von einem beträchtlichen Teil seiner Apple-Aktien getrennt und gleichzeitig die Cash-Reserven auf ein Rekordniveau aufgestockt.
Massiver Verkauf von Apple Aktien
Berkshire Hathaway begann das Jahr 2024 mit einem riesigen Anteil an Apple Aktien. Ende 2023 hielt das Unternehmen 905,6 Millionen Apple-Aktien mit einem damaligen Wert von etwa 174 Mia USD. Diese Position machte fast 50 Prozent des Aktienportfolios aus. Neun Monate später liegt die Anzahl Apple Aktien um zwei Drittel tiefer und der Wert bei knapp 70 Mia USD.
Buffetts aktuelles Motto: «Cash is king»
Parallel zu den Apple-Verkäufen erhöhte Berkshire Hathaway seine Cash-Reserven erheblich. Lag der Cash-Bestand Ende 2023 noch bei 177 Mia USD, so hielt das Unternehmen Ende September 2024 Barmittel und kurzfristige Investitionen in Rekordhöhe von 323 Milliarden US-Dollar.
Was sind seine Überlegungen dahinter?
Die massiven Verkäufe von Apple-Aktien haben in der Finanzwelt für Aufsehen gesorgt. Einige Analysten sehen darin ein Warnsignal, andere betonen, dass Apple weiterhin seine grösste Position bleibt.
Buffett hat bisher noch nicht ausführlich erklärt, was seine Überlegungen hinter dieser deutlichen Änderung seiner Investitionen sind. Er äusserte sich aber auf der Hauptversammlung im Mai 2024: «Wir würden die hohen Cash-Reserven liebend gern ausgeben. Aber wir werden es nicht ausgeben, solange wir damit unserer Meinung nach nicht ein sehr geringes Risiko eingehen und viel Geld verdienen können.» Er scheint somit der Meinung zu sein, dass riskantere Anlagen wie Aktien meist zu teuer sind.
Enorm teurer US Aktienmarkt
Dies zeigt sich nicht nur für einzelne Firmen, sondern auch für den Gesamtmarkt. Der Buffett-Indikator (Verhältnis der Gesamtmarktkapitalisierung zum BIP) lag Ende 2023 bei gut 165 Prozent, was bereits auf eine signifikante Überbewertung des Marktes hindeutet. Aktuell Ende Oktober 2024 steht der Buffett-Indikator gar bei fast 200 Prozent. Zum Vergleich: der Durchschnitt er letzten gut 50 Jahre steht bei ca. 85 Prozent, also bei deutlich weniger als der Hälfte von heute.
Wenn Buffett nach wie vor der Meinung ist wie 2021, als er in einem Fortune-Magazin-Artikel sagte, dass dieser Indikator «wahrscheinlich das beste Einzelmass dafür ist, wo die Bewertungen zu einem bestimmten Zeitpunkt stehen», so scheint es durchaus plausibel anzunehmen, dass Buffett die künftigen US-Aktienrenditen für längere Zeit sehr tief erwartet oder allenfalls gar einen stärkeren Börsencrash.

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Ratgeber Psychologie 45– 2024

Cora Burgdorfer
dipl. Psychologin
Oekum. Paarberatung Bezirke Brugg Laufenburg Rheinfelden
www.oekberatung.ch

Co-Narzissmus
Sicher ist Ihnen der Begriff «Narzissmus» geläufig. Von Narzissmus spricht man, wenn jemand stark auf sich selbst bezogen ist, sich als grandios erlebt, ein übergrosses Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Wertschätzung hat und wenig Empathie-Fähigkeit besitzt. Eine Person mit stark narzisstischen Persönlichkeitszügen neigt dazu, andere Menschen zu entwerten, um sich dadurch selbst überlegen zu fühlen. In der Diagnostik wird die narzisstische Persönlichkeitsstörung als eine andauernde und grundlegende Störung des Selbstwertgefühls bezeichnet. Die Ursache von Narzissmus ist einerseits genetisch, andererseits auch sozial erlernt, wenn Eltern ihre Kinder vergöttern und sie für etwas ganz Besonderes halten, oder auch in Familien mit wenig emotionaler Wärme. Die Persönlichkeitsstörung wird zu 75 Prozent bei Männern diagnostiziert. Häufig sind diese Personen auf den ersten Blick sehr schillernd, interessant und charismatisch, und deshalb auch sehr attraktive Partner oder Partnerinnen. Zu Beginn einer Partnerschaft zeigen sich diese Menschen äusserst interessiert, charmant, aufmerksam und überschwänglich. Sie können schnell, intensiv und euphorisch sein und schaffen es so, das Gegenüber für sich einzunehmen. Eine emotionale Abhängigkeit steht aber schon früh im Raum. Sie wollen begehrt werden und schaffen eine Atmosphäre von Leidenschaft und Einzigartigkeit. Je länger die Beziehung andauert, desto mehr verlieren sie das Interesse und beginnen zu kritisieren, zurückzuweisen und in die Distanz zu gehen. Wenn der andere Part dies anspricht, gelingt es den narzisstischen Menschen, dank einer rhetorischen Überlegenheit jegliche Verantwortung von sich zu weisen. Der Spiess wird im Gegenteil umgedreht. Narzisstische Personen sind schnell gekränkt und launisch, sie handeln nach ihren eigenen Regeln und reagieren aggressiv und rücksichtslos, wenn ihre Erwartungen nicht erfüllt werden. Warum also bleiben so viele Partnerinnen oder Partner in einer solch toxischen Beziehung?
Von Co-Narzissmus spricht man bei Personen, die süchtig danach sind, geliebt und gebraucht zu werden. Sie sorgen sich um das Wohl des Anderen und verlieren sich dabei immer mehr. Meist gehen sie den Konflikten aus dem Weg, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass es nur noch schlimmer wird, wenn sie ein Thema ansprechen. Sie können schwer Grenzen setzen und werden zunehmend emotional abhängig. Sie nehmen ihre Bedürfnisse immer mehr zurück und passen sich an. Darunter liegt eine grosse Angst vor dem Verlassen werden. So setzen sie alles daran dies zu vermeiden. Sie lassen sich vieles gefallen und können nicht Nein sagen. Dadurch wiederum fühlt sich der narzisstische Mensch bestätigt und macht weiter.
Von Co-Narzissmus Betroffene erkennen ihren eigenen Anteil oft erst nach einer langen Leidenszeit und es fällt ihnen schwer aus ihrem stabilen Unglück auszusteigen. Auch wenn der Freundeskreis oder die Familie dies schon lange sieht und anspricht, wird der Partner verteidigt oder eher das eigene Verhalten in Frage gestellt, als sich mit einer Trennung zu befassen. Der Ausstieg aus einer solchen Beziehung ist nicht einfach und braucht Unterstützung. Verlassen zu werden bedeutet für narzisstische Personen oft die grösstmögliche Kränkung, was nochmals zu heftigen Reaktionen führen kann.
Deshalb braucht es zunächst kleine Schritte zurück in die Eigenständigkeit des sich lösenden Parts, bevor eine definitive Ablösung möglich ist. Aus jahrelangen Beziehungs- und Verhaltensmustern auszusteigen, braucht viel psychische Kraft. Therapeutische Begleitung ist in diesem Prozess sicher hilfreich.

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Ratgeber Gesundheit 44 – 2024

Dr. Monika Mayer, Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
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Anwendungsbereiche Vitamin-E-Gaben
Aus den Störungen im Vitamin-E-Haushalt und deren Folgen ergeben sich die Anwendungsgebiete (nach Burgerstein Handbuch Nährstoffe). Vorgängig sind die unerwünschten Nebenwirkungen und die Grenzen (Überdosierung) der Einnahme-Mengen wissenswert:
Als fettlösliches Vitamin hat es eine relativ grosse therapeutische Breite. Mengenmässige Einschränkung: Die Interaktion mit diesen blutverdünnenden Medikamenten (Marcoumar® oder Sintrom®), bei Einnahmen über 800 IE täglich, kann das Zusammenkleben der weissen Blutplättchen hemmen und so wird die Blutungszeit verlängert! Eine längerfristige Einnahme sollte sinnvollerweise mit einem Multivitamin-Präparat oder mindestens mit einer gleichzeitigen Vitamin C-Einnahme kombiniert sein (gegenseitige Regeneration der Antioxidans-Wirkung).
• Alzheimer-Krankheit: Daten zeigen: Abhängig von der Einnahmemenge der Kombination von Vitamin E und C ist ein verzögertes Fortschreiten der Erkrankung oder eine verminderte Erkrankungshäufigkeit zu erkennen.
• Augen: Die Augenfunktion ist bei älteren Menschen mit einer längerfristigen Einnahme von Vitamin E (in Kombination) besser, durch die Verringerung des oxidativen und nitrosaminen Stresses. Dies zeigt sich in einem verminderten Risiko des Auftretens von grauem und grünem Star.
• Autoimmunerkrankungen: Eine kontinuierliche Einnahme kann die Entzündungsreaktionen vermindern.
• Zyklusabhängige Menstruationsschmerzen: 400 IE täglich über 2 Monate eingenommen, reduziert deutlich den Schmerzscore.
• Diabetes mellitus: Die Glukose-Parameter werden verbessert und das Risiko an Spätfolgen (Augenerkrankungen, Gefässverschluss Neuropathien) zu erkranken wird vermindert.
• Entzündliche Erkrankungen wie Arthritis, Arthrose, chron. Darmerkrankungen: Tägliche Gaben von 500 IE (bis zu 3-mal) wurden mit der Gabe von Diclofenac (50 – 150 mg) verglichen und zeigten gleichwertige Ergebnisse! (Ohne die bei der Diclofenac-Einnahme wichtige zusätzliche Einnahme von PPI.)
• Hauterkrankungen und Hautpflege: Die äusserliche und innerliche Anwendung unterstützt eine Heilung, Vernarbung und vermindert z.B. auch das Auftreten von Schwangerschaftsstreifen.
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die Datenlage ist uneinheitlich. Erhöhte Vitamin-E-Einnahmen über die Nahrung sind mit einem verminderten Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, korreliert. Therapeutisch verordnete hohe Dosen können bei der «Schaufenster-Krankheit» Schmerzen und Thrombosen vermindern (bitte nur ärztlich verordnete Einnahmen sind zulässig). LDL und Triglyceride können zusammen mit der Einnahme von Omega-3-Fettsäuren gesenkt werden, insbesondere bei Patienten mit dem metabolischen Syndrom.
• Immunsystem und Atemwege: Die Immunantwort wird verbessert und besonders bei älteren Menschen kann eine tägliche geringe (100IE) Menge die Häufigkeit von Lungenentzündungen reduzieren.
• Krebserkrankungen: Fragen Sie ihren behandelnden Arzt bei der Einnahme von Krebstherapeutika! Eine gleichzeitige Einnahme kann die Nebenwirkungen vermindern, (insbesondere bei der Mundschleimhaut werden Verbesserungen beobachtet).
• Lebererkrankungen: Bei einer kontinuierlichen täglichen Einnahme von 400 IE werden Verbesserungen der Leberwerte beobachtet.
• Magengeschwüre (Helicobacter pylorie): Die chemische Eradikationstherapie wird durch die gleichzeitige Einnahme von Vitamin E und Vitamin C verbessert!
• Mukoviszidose (zystische Fibrose): Eine Messung des Serumspiegels kann eine sinnvolle Supplementation mit einer Verbesserung der Lungenfunktion ermöglichen.
• Neurologische Störungen (wie bei Morbus Parkinson): Durch die bekannten oxidativen Schäden an den Nerven lässt sich eine Verbesserung der Situation durch die kombinierte Gabe von Omega-3-Fettsäuren mit den Vitaminen E und C vermuten, die Datenlage ist noch zu undeutlich, um eine definitive Wirkung zu erklären.
• Asthma bei Kindern: Eine ausreichende Vitamin-E-Versorgung in der Schwangerschaft (die Einnahme eines Kombinationspräparates ist sinnvoll) scheint das Asthma-Risiko beim Kind zu verringern.
• Umweltgifte, oxidativer Stress: Die Lungen sind bei einer genügenden Vitamin-E-Versorgung geschützt. Strahlungsbelastungen werden besser vertragen, unerwünschte Nebenwirkungen bei langandauernder Einnahme von Schmerzmitteln, die über die Leber abgebaut werden müssen, sind bei genügend hohen Vitamin E Spiegeln geringer.
Bekanntermassen erreichen rund 50 % der Bevölkerung (in Deutschland) nicht die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin E! Die Zahlen werden in der Schweiz nicht anders sein.

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Ratgeber Finanzen 43 – 2024

Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Gold auf Höchstständen
Ich war nie ein Gold-Freak. Gold und andere Edelmetalle bringen keinen Ertrag und der Verbrauch ist ausser in der Schmuckindustrie recht bescheiden. Wegen der massiven Geldmengenausweitung der Zentralbanken und der enormen Budgetdefizite vieler westlicher Länder habe ich meine Meinung vor einigen Jahren angepasst und als Beimischung etwas Edelmetalle und/oder Goldminenaktien (vor allem über den breitdiversifizierten ETF GDX [Vaneck Gold Miner ETF]) vielen Depots beigefügt. Mehr aus Diversifikationsüberlegungen, als dass ich einen so enormen Anstieg erwartet hätte. Die Goldminenaktien hinken der Aufwärtsbewegung in den Edelmetallen abgeschwächt hinterher, konnten nun in der kürzeren Vergangenheit auch einiges aufholen. Jetzt noch aufspringen? Sicher nicht im grossen Stil. Alles verkaufen? Gewinne realisieren hat noch nie geschadet. Ich würde aber im Moment sicher noch einen Teil behalten. Achtung beim Handel mit physischem Edelmetall (Barren und Münzen): Die Handelsmarge zwischen Kauf- und Verkaufskurs ist teilweise enorm. Unbedingt verschiedene Anbieter vergleichen und «hin und her» macht hier wirklich die Taschen leer, also gar keinen Sinn. Was viele auch nicht wissen, ist, dass bei Auslieferung von physischen Silberbarren die Mehrwertsteuer zulangt. Für kurzfristige Engagements taugen physische Barren oder Münzen kaum etwas.

Nestlé enttäuscht
Der Schweizer Nahrungsmittelhersteller Nestlé war lange ein Garant für gute Aktienperformance und regelmässig höhere Dividendenzahlungen. Auch Rückschlage an den Märkten hat die Firma immer recht rasch verkraftet und lange galt das Motto «gegessen wird immer». Nestlé war ein Inbegriff für Konjunkturresistenz. Seit über einem Jahr scheint etwas Sand im Getriebe zu sein. Die Aktie hat rund einen Viertel ihres Wertes verloren. Die Prognosen für Umsatz und Gewinn mussten nach unten angepasst werden. Einiges Vertrauen scheint verloren gegangen zu sein und muss erst wieder erarbeitet werden. Wie lange das geht, kann ich nicht sagen. Nestlé hat aber einige Topmarken in ihrem Angebot und wird mit grosser Wahrscheinlichkeit auch aus dieser Delle wieder heraus kommen. Wer keine Nestlé hält und einen langfristigen Anlagehorizont hat, kann hier langsam wieder ein Auge darauf werfen.

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Ratgeber Familie 42 – 2024

Sarah Zanoni
Pädagogische Psychologin / Heilpädagogin
JugendCoaching Sarah Zanoni, Rheinfelden
www.jugendcoaching.ch

Handy, Computer & Co
Vor rund zehn Jahren wurde ich von Eltern oft danach gefragt, wie lange man sein Kind an die elektronischen Geräte – sprich Handy, Computer, Fernseher und Co. – lassen sollte. Inzwischen haben sich die meisten Eltern an den alltäglichen Medienkonsum ihrer Kinder gewöhnt. Die Mehrheit der Kinder zwischen 7 und 12 Jahren konsumieren weit mehr als das empfohlene Mass von früher, das etwa eine Stunde pro Tag Bildschirm betrug. Ausserdem tragen bereits die 9-Jährigen ein eigenes Handy mit sich herum. Sie dürfen damit Spiele spielen, Videos schauen, Chatten oder sind auf Social Media aktiv. Oft wissen Eltern nicht genau, was sich ihr Kind dort anschaut und ob es dies alles emotional verarbeiten kann oder ob es sich gar in Gefahr begibt.
Klar ist: Ein Leben ohne digitale Medien ist für unsere Gesellschaft längst unvorstellbar und auch unsere Kinder sollen den Umgang damit lernen. Entsprechend hat die Schule reagiert – Medienkompetenz gehört heute zum Lehrplan und wird von klein auf thematisiert und trainiert.
Trotzdem bleibt das Thema ein aktuelles – und oft unbefriedigend gelöstes – Problem innerhalb der Familien. So kommt es häufig zu Stress und Konflikten, wenn die Tochter ihr Handy nicht mehr weglegen will und der Sohn kaum mehr vom PC oder der Spielkonsole wegzubringen ist.
Was unter dem häufigen Gebrauch der digitalen Medien nämlich oft leidet, sind:
– Die Beziehung zwischen Eltern und Kind, weil man entweder vor dem Monitor sitzt (und in dieser Zeit keine Beziehung pflegt) oder sich verbal angreift, weil man sich gegenseitig nervt betreffend Nutzungsdauer oder -inhalt.
– Die Schulleistungen, weil die Zeit fehlt, sich um die Hausaufgaben und das Lernen auf Tests zu kümmern, wenn man zu oft und zu lange am Bildschirm sitzt.
– Die kreativen und musischen Fähigkeiten, weil diese Tätigkeiten oft dem Bildschirmkonsum geopfert werden – lieber gamen und chatten, statt basteln und musizieren.
– Die sozialen Interaktionen mit Gleichaltrigen, weil manche Jungs und Mädchen mehr Zeit alleine am Gerät verbringen, statt mit anderen etwas zu unternehmen.
Leider birgt das geliebte Medium noch weitere Risiken. Zum Beispiel jenes, durch Social Media ein zu selbstkritisches Bild von sich selbst zu bekommen. Viele junge Mädchen, aber auch Jungs, vergleichen sich mit den Menschen im Netz, die ihr Aussehen angeblich zur Perfektion stilisieren – und fühlen oft grosse innere Not, dies nicht auch zu erreichen. Trotz dem Wissen um all die Möglichkeiten, wie Bilder gefakt gepostet werden, hat die Medienflut eine manipulative Wirkung. Jugendliche während der Identitätsentwicklung sind besonders anfällig für diesen Einfluss.
Als ob dies nicht genug wäre, können Social Media auch Folgen für das soziale Leben an Schulen haben. Im Netz darf «geliked» oder «disliked» werden, ohne dafür die Konsequenzen tragen zu müssen – denn alles spielt sich ano­nym ab. In der Schule wird dies dann ebenfalls praktiziert: Kinder beurteilen andere, ohne sich bewusst zu sein, wie verletztend diese Handlungen sind. Verbale Beleidigungen über das Aussehen eines anderen Kindes gehören laut Studien zu der häufigsten Art, wie Mobbing in der Schule beginnt.
Was also tun, um einerseits den dringenden Wunsch nach Medienkonsum der Kinder zu befriedigen und andererseits als Eltern eine gesunde Entwicklung der Kinder zu gewährleisten?
Folgenden Grundsatz finde ich empfehlenswert:
Wir Eltern bestimmen die drei «WWW»: WAS tut mein Kind am Bildschirm? WANN darf es dies tun? Und WIE LANGE darf es dies tun?
Und dazu sollten Eltern versuchen wahrzunehmen, wie sich ihr Kind verhält und wie es ihm geht:
Pflegt mein Kind auch persönlichen Kontakt zu Kollegen und Kolleginnen – und nicht nur online? Ist es trotzdem noch kreativ, musisch oder sportlich? Behält es Hobbys ausserhalb des Medienkonsums bei? Bleiben die schulischen Leistungen und das Sozialverhalten in der Schule stabil oder gibt es plötzlich eine Veränderung? Bekommt es genügend Schlaf oder fällt es durch häufige Müdigkeit auf? Und schliesslich: wie geht es meinem Kind psychisch?
Meine Erfahrung zeigt: Nehmen Eltern diese Punkte bei ihrem Kind wahr und sprechen mit ihm offen darüber, hat dies einen positiven Einfluss auf den Umgang mit den elektronischen Medien.!

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Weiterführende Informationen finden Sie unter www.jugendcoaching.ch

Ratgeber Recht 41 – 2024

lic. iur. Serap Hänggi, LL.M.
Rechtsberaterin
Tel. 061 511 09 95, Tel. 076 325 09 95

Arztzeugnis
Sie wissen, dass Sie bei Krankheit Ihren Arbeitgeber so schnell wie möglich informieren müssen, damit Sie keine Nachteile haben oder Konsequenzen erleiden, wenn Sie zur Arbeit nicht erscheinen können. Aber wie ist es nun in den Ferien? Ist allenfalls bei einer Erkrankung zu unterscheiden, ob man die Ferien daheim verbringt oder im Ausland ist?
Wird man in den Ferien krank, tritt die sogenannte Ferienunfähigkeit ein. Das gilt für Ihre Ferien daheim und auch wenn Sie bereits im Ausland sind. Arbeitnehmende müssen ihre Krankheitstage während der Ferien aber ebenfalls durch ein ärztliches Zeugnis belegen. Ein Arztzeugnis müssen Sie in der Regel erst ab dem dritten Abwesenheitstag vorlegen. Dies kann vertraglich aber auch anders festgelegt werden. Eine telefonische Mitteilung ersetzt Ihre Pflicht zur Vorlage des Arztzeugnisses nicht. So kann ein Arztzeugnis sogar bereits ab dem ersten Krankheitstag verlangt werden.
Bei Krankheit auf einer Auslandsreise sollten Sie bei einer Arztkonsultation im Ausland auf jeden Fall ein Arztzeugnis einholen, wenn Ihre Krankheit oder Verletzung länger anhält. So haben im Ausland ausgestellte Arztzeugnisse grundsätzlich dieselbe Beweiskraft wie ein in der Schweiz ausgestelltes Arztzeugnis, wenn Sie im Original mit einer beglaubigten Übersetzung eingereicht werden. Zu beachten ist, dass sich das Arztzeugnis ausdrücklich auf die Ferienunfähigkeit beziehen muss. Nicht empfehlenswert ist, das Arztzeugnis erst nach der Rückkehr vom Ausland vom Hausarzt oder von der Hausärztin in der Schweiz ausstellen zu lassen, sofern Sie nicht in der Folge im Zusammenhang mit Ihrer Ferienunfähigkeit weiter ärztlich betreut werden müssen, wie bspw. bei Knochenbrüchen etc. Wissen sollten Sie zudem, dass Arztzeugnisse dazu dienen, eine Arbeits- oder Ferienunfähigkeit zu belegen. Die betreffenden Tage werden dann nicht als Ferien angerechnet. Voraussetzung dafür ist, dass die gesundheitliche Beeinträchtigung dem Zweck der Ferien, der Erholung, entgegensteht. Anders als Ferientage können Feiertage nicht nachbezogen werden. Feiertage dienen dazu, einen bestimmten Anlass festlich zu begehen, die Erholung steht hier nicht im Vordergrund.
Von Bedeutung sind Arztbescheinigungen aber auch im Zusammenhang mit Kündigungsschutz. Es ist deshalb wichtig, dass ein Arztzeugnis korrekt und klar ausgestellt wird. Von einem Gefälligkeitszeugnis spricht man, wenn eine Arbeitsunfähigkeit bestätigt wird, obwohl die betreffende Person durchaus arbeitsfähig ist. Ein Gefälligkeitszeugnis kann in solch einem Fall gar strafrechtliche Konsequenzen haben – sowohl für den ausstellenden Arzt als auch für die sich krankmeldende Person, die ein solches Gefälligkeitszeugnis beim Arbeitgeber einreicht. Arztzeugnisse müssen zudem transparent sein. Es muss klar festgehalten werden, ab wann und in welcher Höhe die Arbeitsunfähigkeit besteht sowie ein Enddatum oder das Datum der nächsten Konsultation.
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Ratgeber Finanzen 40 – 2024

Christoph Zehnder, eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
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Letzter Ratgeber, Kundendienst – AHV-Prognosen – Börsenkorrektur
Mein letzter Ratgeber zum Thema (inexistenter) Kundendienst bei einer Kreditkarten-Bank hat unüblich viele Reaktionen hervorgerufen. Vielen Dank allen, die sich gemeldet, nachgefragt und diskutiert haben.

Falsche AHV-Prognosen
Vor mittlerweile gut zwei Wochen mussten die Behörden bekanntgeben, dass bei der Berechnung der Vorhersagen zur Entwicklung der AHV Fehler gemacht wurden. Die Abweichungen in Franken sind enorm, es geht um von Jahr zu Jahr ansteigende Differenzen im Milliardenbereich. Nun, Fehler können passieren. Hier scheint aber die Kontrolle versagt zu haben. Unnötig und peinlich für das Bundesamt für Sozialversicherungen BSV.
Glück im Unglück, die Ausgaben wurden zu hoch eingeschätzt. Mit anderen Worten dürfte die AHV etwas weniger schlecht dastehen als ursprünglich befürchtet. Schlecht bleibt aber die Lage trotzdem. Das ging beim ganzen Aufschrei in den Medien und bei politischen Akteuren etwas vergessen:
Die Grundaussage am finanziellen Trend der AHV ändert sich leider auch nach Korrektur dieses Fehlers nicht. Die AHV wird auch ohne weiteren Leistungsausbau in finanzielle Schieflage geraten, wenn keine weiteren Finanzierungsquellen (Lohnabgaben, Steuern) beschlossen werden. Die Schieflage kommt einfach etwas später und vielleicht ein bisschen weniger schief.

Börsenkorrektur
Die Aktienmärkte waren in den ersten Augusttagen unüblich nervös. Einen richtigen Crash gab es in Japan. Als «Schuldige» wurden Konjunktursorgen in den USA und eine Gegenbewegung im Dollar-Yen-Kurs benannt, der wohl dazu führte, dass enorme Mengen an Carry Trades aufgelöst werden mussten. Carry Trades heisst, man nimmt Schulden auf in einer Währung mit tiefen Zinsen (Yen) und investiert in eine Währung mit hohen Zinsen (USD). Viele Akteure haben offenbar dieses bereits nicht risikolose Geschäft noch etwas mehr gesalzen mit einer Investition in die stark laufenden US-Techtitel. Dieses Geschäft lief über mehrere Monate oder gar Jahre grandios. Die Gegenbewegung im August hat nun aber einigen Spätzusteigern eine blutige Nase beschert.
In den meisten anderen Regionen gab es bislang nur eine kleine Korrektur. Nach wie vor sind die meisten Aktienmärkte gegenüber dem Jahresstart deutlich im Plus. Das ist eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, wie stark in diesem Jahr die Zinssenkungsfantasien im USD-Raum in die Zukunft verschoben werden mussten und auch die Gewinne nur wenig zulegen konnten.
Die US-Konjunkturdaten sind effektiv etwas schwächer geworden. Ob das reicht, um die FED zum ersten Zinssenkungsschritt zu bewegen, wird sich zeigen. Der Markt geht stark von einer Zinssenkung um mindestens 0,5% im September aus. Wenn nur nicht die nach wie vor zu hohe, zähe Inflation wäre... – kein einfaches Umfeld für die FED.

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Ratgeber Psychologie 39 – 2024

Ladina Waldmeier
M. Sc. Psychologin FSP
Oekum. Paarberatung Bezirke Brugg Laufenburg Rheinfelden
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Psychische Erkrankungen in der Partnerschaft
Nach aktuellen Zahlen fühlen sich rund 38 Prozent der Schweizer Bevölkerung mittel bis stark psychisch belastet. Gemäss einem Bericht der Gesundheitsförderung Schweiz wird deutlich, dass bezüglich Inanspruchnahme von Informations- und Unterstützungsangeboten bei psychischen Problemen der Partner bzw. die Partnerin oder enge Familienangehörige mit 47 Prozent, die meistgenannte Unterstützungsgruppe darstellen. Dies zeigt, dass neben den Betroffenen auch viele Angehörige und Partnerschaften mit der Thematik psychischer Belastungen konfrontiert sind. Für die meisten Paare gehört es dazu, insbesondere in schwierigen Zeiten füreinander da zu sein. Sich gegenseitig zu unterstützen und dem Partner zur Seite zu stehen, betrachten viele als zentrales Element der Beziehung und deuten dies als Zeichen für eine Stärke der gegenseitigen Liebe. Bei körperlichen Erkrankungen ist es selbstverständlich, sich neben der Fürsorge und Liebe der Angehörigen eine/n Spezialisten/in für die Behandlung dazuzuholen. Was passiert aber, wenn sich jemand erschöpft, traurig, oder emotionslos fühlt? Wenn jemand unter Ängsten leidet? Emotionen und Gefühle gehören zur Liebe und Partnerschaft. Man betrachtet es als Aufgabe der Beziehung dafür zu sorgen, dass es dem Partner bzw. der Partnerin emotional gut geht. Die Grenzen zwischen dem Befinden in der Partnerschaft und dem eigenen Sein verschwimmen oftmals. Vielleicht auch aus der Erwartung oder Hoffnung heraus, dass das «Wir» die Schwierigkeiten des Einzelnen lösen kann. Man möchte die betroffene Person mit dem «Wir» unterstützen und gibt vielleicht gut gemeinte Ratschläge, offenbart, was einem selbst guttut und hilft. Die Ratschläge können von den Betroffenen jedoch oft (noch) nicht angenommen oder umgesetzt werden. Die Partner werden dadurch oft zunehmend enttäuscht und fühlen sich hilflos. Es entsteht ein gegenseitiges Gefühl, sich nicht gehört oder verstanden zu fühlen. Psychische Erkrankungen gehören zum menschlichen Sein genauso, wie körperliche Beschwerden und dennoch werden Lösungen in den eigenen vier Wänden gesucht. Die Verantwortung für das Wohl der erkrankten Person wird übernommen oder aus Loyalität im Stillen mitgetragen. Dies wirkt sich unweigerlich auf die Partnerschaftsebene aus. Aus einer Zweierbeziehung wird eine Dreiecksbeziehung, welche sich um die Erkrankung und die entsprechende Symptomatik dreht. Ist es vielleicht die Angst vor der Bewertung anderer? Eine strenge Interpretation von «in guten, wie in schlechten Zeiten»? Oder ist es die eigene Bewertung, wenn man für den Partner nicht alles tut? Die Gründe, weshalb es nicht immer leichtfällt, sich bei psychischen Erkrankungen extern professionelle Hilfe zu holen, sind individuell vielfältig und gilt es zu würdigen. Was sich aber immer wieder zeigt ist, dass dadurch auch die Partnerschaft belastet wird. Einerseits durch die Erkrankung selbst, aber auch durch die Verstrickungen beim Versuch, Partner und Behandler gleichzeitig zu sein. Als Angehörige von Erkrankten können Sie als Ressource mit Ihrer Liebe und Anteilnahme einen wertvollen Beitrag zur Genesung und Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit beitragen. Sie können auch im Rahmen von gemeinsamen geleiteten Therapiesitzungen herausfinden, wie genau und womit die erkrankte Person unterstützt werden kann. Bringen Sie sich gezielt ein, aber bürden Sie sich nicht selbst einen Behandlungsauftrag auf. Oder erwarten Sie von sich etwa, einen gebrochenen Fuss richtig zu schienen, damit dieser heilen kann? Psychische Erkrankungen gründen in komplexen Prozessen, die es achtsam zu ergründen und kennenzulernen gilt, um daraus Veränderungspotentiale entwickeln zu können. Dies ist der Kern psychologischer Psychotherapie. Seit rund zwei Jahren wird diese nach Anordnung durch den Hausarzt auch von der Grundversicherung übernommen. Wir freuen uns, Ihnen dieses Angebot, neben der Paarberatung und Einzelberatung, in den kommenden Monaten ebenfalls anbieten zu können.

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