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Zofingen gewinnt Aargauer Naturpreis 2025 – Kaiseraugst und Bözberg in engerer Auswahl

(pd) Zum zweiten Mal vergibt der Kanton Aargau den Naturpreis, dieses Jahr zu «Biodiversität und Klimaanpassung». 29 Projekte wurden eingereicht, vier kamen in die engere Auswahl. Gewonnen hat der Bereich Tiefbau der Stadt Zofingen mit zwei beispielhaften Strassenaufwertungen, die das Schwammstadt-Prinzip konsequent umsetzen. Die Preisverleihung findet am 16. Mai in Aarau im Rahmen der «Vernetzungsplattform Natur 2030» statt.

Die Stadt Zofingen gewinnt den Aargauer Naturpreis 2025 mit zwei Strassenaufwertungen, die das Schwammstadt-Prinzip konsequent umsetzen. «Ausschlaggebend für den Naturpreis ist die gelungene Kombination von Klimaanpassung mit Beschattung sowie zukunftsfähigem Wassermanagement mit der Förderung der Biodiversität», wie Nicolas Bircher, Leiter der Sektion Natur und Landschaft
beim Departement Bau, Verkehr und Umwelt, festhält. Mit dem Gewinn des kantonalen Naturpreises 2025 erhält die Stadt Zofingen 15'000 Franken, zweckgebunden für passende Projekte.

Synergien erkennen und Chancen nutzen
Die nun ausgezeichneten Strassenaufwertungen beim Eisengrubenweg und der Oberen Mühlemattstrasse in Zofingen wurden möglich durch Temporeduktionen auf Quartierstrassen. So wurden einzelne Trottoirs hinfällig und der Strassenraum kann neu genutzt werden. Das Projekt beim Eisengrubenweg ist bereits realisiert. Hier wurden Werkleitungsarbeiten genutzt, um rund 600 Quadratmeter Strassenraum zu entsiegeln und zu begrünen, unter anderem wurden 21 Bäume gepflanzt. Das schafft nicht nur neuen Erholungs- und Lebensraum für Mensch und Natur, sondern sorgt auch für ein angenehmeres Mikroklima. Gleichzeitig wird die Kanalisation entlastet, weil das Wasser nicht mehr in diese eingespeist wird, sondern im entsiegelten Boden versickern kann. Das ist ein wichtiger Aspekt bei der Anpassung an den Klimawandel mit dem Schwammstadt-Prinzip.

Strassen als Lebensräume denken
Die aufwändigere Aufwertung der Oberen Mühlemattstrasse hat erst begonnen. In einem zweijährigen Prozess wurde die Bevölkerung involviert, um herauszufinden, wie sich das Quartier entwickeln soll. 1'350 Quadratmeter Belagsflächen sollen hier entsiegelt und naturnah bepflanzt werden. So entstehen Blumenwiesen und Ruderalflächen, aber auch Bäume und einheimische Sträucher werden gepflanzt. Das Regenwasser kann mit der Aufwertung künftig versickern und bei Starkregen in Mulden und Tiefbeete fliessen. Dies schützt die Garagen und Keller der umliegenden Privatgrundstücke vor zu viel Oberflächenwasser und entlastet die Kanalisation. Auch der angrenzende öffentliche Spielplatz erhält auf Wunsch der Anwohnenden viel mehr Grün und Kleinstrukturen.

Drei weitere Leuchtturmprojekte für die klimaangepasste Biodiversitätsförderung
Für den diesjährigen kantonalen Naturpreis wurden insgesamt 29 Projekte eingereicht. Neben dem prämierten Vorhaben aus Zofingen kamen drei weitere Projekte für klimaangepasste Biodiversitätsförderung in die engere Auswahl:
• Der Innovationscampus DSM-Firmenich in Kaiseraugst hat aus seinem Firmenareal eine naturnahe Oase gemacht, die der breiten Öffentlichkeit zugänglich ist.
• Der solidarisch bewirtschaftete Glück-Hof Baldegg Baden zeigte auf, wie Permakultur und ganzheitliches Regenwassermanagement der nachhaltigen Lebensmittelproduktion dienen und gleichzeitig einen wichtigen Naherholungsort schafft.
• Der Agroforstbetrieb Äbertsmatt in Bözberg ist Pionier für die klimarobuste Landwirtschaft im Jurapark Aargau mit seinen über 160 Bäumen, Wildhecken, offenen Waldstrukturen und Feuchtbiotopen, welche die Artenvielfalt fördern und das Regenwasser als Ressource gezielt speichern und nutzbar machen.

Aargauer Naturpreis 2025: Preisverleihung am 16. Mai 2025 mit Regierungsrat Stephan Attiger
Die diesjährige Verleihung des Aargauer Naturpreises an den Bereich Tiefbau der Stadt Zofingen findet am 16. Mai im Rahmen der «Vernetzungsplattform Natur 2030» im Grossratsgebäude in Aarau statt. Regierungsrat Stephan Attiger, Vorsteher des Departements Bau, Verkehr und Umwelt, wird der Stadt Zofingen die Auszeichnung überreichen. Die Initiatoren der drei weiteren oben erwähnten Projekte werden ebenfalls anwesend sein.
Die «Vernetzungsplattform Natur 2030» bietet Einblicke in Projekte aus verschiedenen Bereichen, die zeigen, wie kreative Ansätze Biodiversität und Klimaanpassung fördern. Am Nachmittag laden Workshops dazu ein, Instrumente für die Umsetzung kennenzulernen und praxisnah zu diskutieren. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten können Lösungsansätze vertieft werden, die auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten sind.